Mosel-Tour 3.-6.6.2021

Für das lange Wochenende um Fronleichnam hatten wir Touren auf der Mosel geplant – und ganz kurz vor knapp bekamen wir auch das Okay vom Campingplatz Bernkastel-Kues. Es war durchwachsenes Wetter angesagt, schön warm, aber immer auch Schauer und Gewitter. Ein Teil der Gruppe reiste bereits am Mittwoch an, um am Donnerstag eine Wanderung zu unternehmen. Der Rest der Gruppe sollte dann im Laufe des nächsten Tages nachkommen.

Am Donnerstag schauten wir uns zunächst in den engen Gassen die wunderschönen Fachwerkhäuser an und stiegen dann über die St. Anna-Kapelle hoch zur Burg Landshut. Ein weiterer Aufstieg führte uns zur Aussicht Maria Zill.  Für die sehr schweißtreibende Angelegenheit wurden wir beim Abstieg belohnt: Auf unserem Rückweg erschien vor uns in der Ferne plötzlich eine Hütte, die sogar bewirtschaftet schien! Eine Fatamorgana nach der langen Corona-Abstinenz? Nein, es war tatsächlich eine Wirtschaft, in der wir Platz fanden, eine kühle Schorle bestellen konnten, sehr nett bedient wurden und – zu allem Überfluss – auch noch mit Live-Musik überrascht wurden. Diesen Nachmittag werden wir wohl noch lange in Erinnerung behalten.

Freitag: Heute sollte es endlich auf’s Wasser gehen. Geplant waren 25 km von Trittenheim bis zum Campingplatz. Gleich auf dem ersten Kilometer zog eine Gruppe von ca. 15 Motorbooten an uns vorbei – die kleinen, kurzen Wellen kamen von überall her – da soll noch mal einer sagen, die Mosel wäre langweilig! Ansonsten genossen wir bei ruhigem Wasser die liebliche Landschaft mit ihren Weinhängen und hübschen Ansiedlungen. In Piesport machten wir bei einer netten Wirtschaft Halt und probierten (natürlich!) Piesporter Goldtröpfchen.

Inzwischen hatte sich die Sonne etwas verzogen und die ersten Gewitterwolken zogen auf – also schnell ins Boot! Lange trauten wir dem Frieden allerdings nicht, weil sich um uns herum alles dicht zusammenzog und in der Ferne bereits Donner zu hören war. Um kein Risiko einzugehen, beendete ein Teil der Gruppe die Tour hier in Piesport, während die Routinierten unter uns mit kurzen Unterbrechungen weiter bis zum Campingplatz paddelten.

Auf dem Campingplatz angekommen, bereiteten wir alles für das abendliche Grillen vor… und das nächste Gewitter zog herauf. Im Mannschaftszelt waren wir jedoch vor dem Dauerregen gut geschützt und konnten dort den Tag gemütlich ausklingen lassen.

Am nächsten Tag war uns der Wettergott aber gut gewogen, und so paddelten wir bei herrlichstem Sonnenschein vorüber an teils flachen, teils sehr schroffen Weinhängen, vorbei am „Weinhang mit Herz“, bestaunten hier und da hoch oben eine Burg – und schon waren 12 km gepaddelt. „Was, schon vorbei? Nein, wir paddeln weiter.“  Nach 18 km, in Kröv, war die Tour dann aber wirklich zu Ende. Wir stiegen aus, beluden den Hänger und kehrten auf dem Rückweg noch in einer kleinen, ganz gemütlichen Weinschänke ein.

Da es leicht zu regnen anfing, beschlossen wir, für das Abendessen Pizza zu bestellen. Ganz gemütlich ging auch dieser Tag zu Ende.

Der Sonntag war schon der Abreisetag und wir packten alles zusammen. Die meisten traten die Heimreise an, einige schauten sich noch etwas in der wunderschönen Gegend um. Ich denke, alle waren froh, dass es doch noch geklappt hat mit dem Wochenende an der Mosel. Nach langer Zeit waren wir wieder einmal in der Gruppe unterwegs, hatten viel Spaß miteinander und konnten das Zusammensein, die gemeinsamen Erlebnisse in der Natur, auf dem Campingplatz und beim Einkehren genießen – Corona hat uns bewusst gemacht, was uns etwas bedeutet. Vielen Dank für die Organisation, die ja wegen der äußeren Umstände nicht so einfach war!

Hanne Wolff

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