Hochrhein – nach dem Rheinfall ist vor dem Reinfall

Am langen Fronleichnam-Wochenende machten wir uns auf den Weg nach Schaffhausen. Im Laufe des Donnerstag trudelten bei herrlichstem Sommerwetter nach und nach alle auf dem Campingplatz in Schaffhausen ein. Der Platz liegt mit seiner großen Wiese direkt am Rhein und ist sehr gepflegt. Dort konnte man sich wohlfühlen!

2015_Hochrhein_H_002Am nächsten Morgen machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg nach Schaffhausen, um dort unterhalb des Rheinfalls in die Boote zu steigen. Die Einsatzstelle war eine breite Rampe, an der der Einstieg leicht zu bewältigen war. Allerdings sorgten die Schaumkronen, die sich am Rheinfall gebildet hatten und bis hierhin getrieben waren, bei Renata für etwas Nervenkitzel, der sich im Nachhinein aber als unbegründet herausstellte.

Am RheinfallBevor es auf die eigentliche Tour ging, paddelten wir in Richtung Rheinfall. Nach ein paar Erinnerungsfotos vor dem Rheinfall ging es dann aber wirklich los.

 

Unser Ziel für die heutige Tour war Rüdlingen. Auf dem glasklaren und sehr kalten Hochrhein, der nicht für die Schifffahrt genutzt wird und somit nur Erholungssuchenden zur Verfügung steht, paddelte es sich leicht und gemütlich. Wir genossen die Landschaft und das hochsommerliche Wetter und erfreuten uns an den vielen Spaziergängern, Badegästen, Kindern und Hunden, die links und rechts am Ufer unterwegs waren.

Am WehrEin besonderes „Sahnebonbon“ auf dieser Tour waren die „Gleisrutschen“ (ich habe keine Ahnung, wie die wirklich heißen). Dadurch war es nicht nötig, die Wehre zu umtragen und wir konnten im Boot sitzenbleiben – eine sehr praktische Sache! Die Mittagspause machten wir im Garten eines sehr schönen, majestätischen Schlosses, dessen Namen ich leider vergessen habe. Frisch gestärkt und ausgeruht im Schatten großer Bäume ging es wieder in die Boote, um die restliche Wegstrecke zurück zu legen.

Kühles Nass nach heißem TagAn unserer Ausstiegsstelle, einem schönen kleinen Kiesstrand, kühlten wir uns im (gefühlt) eiskalten Wasser ab: Gregor, Peter, Thomas und Brigitte gingen richtig schwimmen (alle Achtung!), während den anderen auch ein Fußbad genügte. Dann hieß es, Boote laden in glühender Hitze und zurück zum Campingplatz, denn heute Abend wollten wir grillen. In der Zwischenzeit waren auch Michaela und Heinz angekommen und wir bereiteten nach einer erfrischenden Dusche Salat und Gegrilltes zu. Weil wir uns auf dem Platz und nach der schönen Tour rundherum wohlfühlten und nicht mehr so unternehmungslustig waren, verschoben wir den geplanten Ausflug zum Rheinfall auf den nächsten Abend. Keine gute Entscheidung für Michaela (siehe Beitrag „Die blaue Krücke“).

2015_Hochrhein_H_008Obwohl wir am Samstag Abend alle noch etwas unter dem Eindruck der Erlebnisse und Ereignisse des Tages standen, fuhren wir in der Dämmerung, nachdem Peter und Michaela aus dem Krankenhaus zurück waren, zum Schloss Laufen, das auf der linken Uferseite hoch über dem Rheinfall thront. Von dort führen Treppen, an denen in verschiedenen Höhen Plattformen aus dem Fels getrieben wurden, bis hinunter an den Fuß des Rheinfalls. Das Wasser ist dort zum Teil zum Greifen nah. Der ohrenbetäubende Lärm der Wassermassen und die gesamte Szenerie des Rheinfalls vor dem Hintergrund eines heraufziehenden Gewitters hatte für mich etwas wie eine Theateraufführung. Aber es war Realität und gerade deshalb umso beeindruckender. Am Fuß des Rheinfalls angekommen – mittlerweile war es dunkel geworden – betrachteten wir den nun angestrahlten Wasserfall, wie er sich an den in dessen Mitte stehenden Felsen vorbei in die Tiefe stürzt. Absolut beeindruckend! Jeder hing in diesem Augenblick seinen eigenen Gedanken nach, aber die ersten großen Regentropfen erinnerten uns daran, dass wir uns auf den Heimweg machen sollten.

Auf dem Campingplatz angekommen, köpften wir noch eine Flasche Rotwein, verstauten wegen des Gewitters alle Utensilien im großen Zelt und genossen von dort den lauen Sommerabend, indem wir nochmals die Ereignisse des Tages Revue passieren ließen.

 

 Hanne Wolff

 

Wieso, der Rheinfall zum Reinfall wurde lest ihr im nächsten Beitrag.

 

 

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