Rückblick ins Jahr 2013 – Ardèche

Ardéche Ausflug 2013

Der Wasserstand war prima, hoch aber nicht zu hoch, so dass man nahezu beliebig alle Flüsse paddeln konnte. Man berichtete uns seitens anderer Urlaubergruppen von einer Fahrt von Voguë bis nach Samzon. Insgesamt wurden jedoch von uns auf den Flüssen Ardèche, Chassezac und La Beaume über 150 km erpaddelt.

Wir waren mit einer Gruppe von neun Personen dem Winter für zwei Wochen entflohen. In Richtung Süden der Sonne ein Stück weit entgegen. Immerhin waren wir südlich des 45. Breitengrades. Die Temperaturen waren tatsächlich um etwa 10°C wärmer als bei uns in der Pfalz. Warme Winde streichelten die Seele. Die Sonne lachte uns an mehr als der Hälfte der Tage an. Obwohl die Bäume noch keine Blätter trugen, empfingen uns doch bunte Blüten und weckten Erinnerungen an vergangene Zeiten, als der Himmel noch blau war, die Sonne schien und ein Eis schmeckte. Und tatsächlich saßen wir an mehreren Sonnentagen im Straßencafé und genossen einen Capuccino und oder ein Eis.

Wanderungen in den Schluchten der Ardèche wurden unternommen. Wir fanden die „geheime“ und leider verrammelte Chauvet-Höhle mit bisher nie gesehenen Felsenzeichnungen. Dazu mussten wir abenteuerliche Wege, die besonders geeignet für schwindelfreie sind, beschreiten. Thomas und Hildegard vom Naturschutzbund (NaBu) zeigten uns auf dieser Wanderung u. a. den Affodill, eigentlich sehr selten, der hier aber wie Unkraut wuchs.Unsere erste blühende Orchidee 2013: die kleine Spinnen-Ragwurz. Von mir entdeckt wurde ein purpurblaues dunkles Lungenkraut; darauf war ich ganz stolz ;-).

Bei einer Wanderung in der Nähe von Maisonneuve kamen wir an einem Pilz vorbei. Die Experten waren sich unklar über seinen Namen, es könnte eine Krause Glucke oder eine Morschel gewesen sein. Vielleicht kann dieses Rätsel geklärt werden.

Man sah in seltenen Augenblicken und von ferne Gänsegeier und Schmutzgeier, die nur noch in wenigen Exemplaren in Frankreich brüten.

Nachts flötete uns die von mir auch „Quietschvogel“ genannte Zwergeule mit ihrem Ruf in den Schlaf. Morgens weckte uns der Wiedehopf mit seinem typischen „hüphüphüp“-Rufen. Rund um unser Schloss wurden auch Türkentauben gesehen und gehört. Ihr GruGruGru wurde je nach Neigung des Hörenden entweder als VfB (Stuttgart) oder FCK (-aiserslautern) gedeutet.

Auch das Kulturelle kam nicht zu kurz. Wir besichtigten die Stadt Uzès, die glücklicherweise an diesem Tag einen Markt mit kunstvoller Keramik in der historischen Altstadt hatte. Es gab zwei Abende mit Musik – Sabine spielte uns auf der Querflöte und auf dem Saxophon ein paar bekannte Melodien aus Pop und Klassik.

Einen weiteren Höhepunkt erlebten wir als Thomas Gölzer uns seinen Vortrag „Unter Geiern“ hielt, der von seinen Beobachtungen der Geier in den Cevennen erzählte, aber auch ein paar Bilder von Paddlern und Mitreisenden enthielt.

Wie immer vergehen schöne Zeiten viel zu schnell und so war auch hier bald das Ende erreicht. Aber wer weiß, wer weiß vielleicht gibt es in kommenden Jahren ein Wiedersehen.

Andreas Neu

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