Sonntagspaddeln am Ketscher & Otterstädter Altrhein

Schon im März, als wir die Fahrt bei einem Schulungsabend für die Homepage-Neulinge eingestellt haben wusste ich: da will ich mit. Zum einen weil ich es schön finde Sonntags mit Freunden gemütlich zu paddeln und zum anderen, weil es mal eine ganz neue Strecke war. Als dann Anfang Juni der Unfall passierte habe ich gebibbert und gerechnet. Sechs Wochen bis das Innenband wieder stabil ist, ja das müsste reichen. Und dank der Mithilfe der Vereinskollegen, die uns beim Laden und Tragen des Bootes und auch beim Ein- und Aussteigen geholfen haben und dank unseres Zweierbootes mit Heinz als Steuermann hat es wirklich geklappt!

Wir paddelten die im Standardwerk „Flussperlen am Oberrhein“ als Otterstädter, Speyrer und Ketscher Runde beschriebene Strecke. Unser Einsatzpunkt war beim 1. MBC am Angelhofer Altrhein, wo wir über die Bootsrampe einen bequemen Einstieg hatten.

Danach, dachte ich, gibt es erst einmal eine gemütliche Runde zum warm werden. Weit gefehlt! Wir erreichten bereits nach wenigen Minuten den Rhein, den wir quasi geradeaus queren mussten. Das hieß nach 6 Wochen Paddelpause und ohne Vorwärmphase das Letzte aus den müden Armen herausholen um ein Stück den Rhein hinauf und dann quer hinüber zu kommen (das ganze noch bei Schiffsverkehr rheinabwärts). Heinz fand ich paddele unregelmäßig und hat sich voll auf das Steuern konzentriert. Was ihm aber nicht so recht gelang, weil die Fußraster zu weit vorne saßen und er nicht richtig rankam. Nervenkitzel pur!

Ketscher_Runde_2015_01Naja, wir haben’s natürlich geschafft, noch ein paar Wellen beim Einfahren in den Altrhein und dann nach wenigen hundert Metern kam der schmale Altrheinarm von Ketsch, der dank einiger Zuleitungen sogar eine angenehme Strömung aufwies.

Ketscher_Runde_2015_02Nach einem kurzem Halt zum Einstellen der Fußstützen ging’s dann weiter durch eine idyllische Landschaft entlang des schmalen Altrheinarms bis zum Wassersportverein Brühl, wo wir bei frisch gezapftem Bier und mitgebrachtem Essen einen gemütlichen Halt einlegten.

Danach kam die Rheinquerung in die andere Richtung. Diesmal aber im gemütlichen Abstand der Einmündungen. Weiter ging es durch den Otterstädter Altrhein, durch Bagger und die Breite des Wasserweges weit weniger idyllisch.

Ketscher_Runde_2015_03Dann wurde der Himmel im Westen schwarz und schwärzer. Bei querenden Segelschiffen (die stets Vorfahrt haben) versuchten wir einen Zahn zuzulegen um in die Nähe des Ufers zu gelangen, auch wenn sich die Bäume dort gefährlich im Wind gebogen haben. Nach kurzem Stopp und Beratung, ob wir lieber das Wetter abwarten oder weiter paddeln sollten, haben wir uns für Letzteres entschieden. Bei Gegenwind und zunehmendem Starkregen paddelten wir Richtung Ausstiegsstelle am Ende des Otterstädters Altrheins in der Nähe der L535.

Am Ufer angekommen, war der Regen auch schon vorbei, die Nässe unserer Bekleidung bei tropischen Temperaturen kaum spürbar. Wir holten die Boote an Land und trugen sie den kurzen Hang nach oben während Kalli und Harry die Autos holten. Die Wartezeit mussten wir leider zwischen allerlei liegengelassenem Unrat unserer Mitmenschen verbringen, die die Parkbucht am Feldweg als Müllabladeplatz mißbraucht hatten.

Übrigens, hier mussten hier – nun schon zum zweiten Mal nach unserem Ausblick nach Taubergießen erfahren, dass die Kilometerangaben in diesem Gewässerführer der Überprüfung durch die neuen Aufzeichnungsapps unserer Smartphones nicht standhielten. Laut Runtastic und Google Maps sind wir 16,5 km gepaddelt. Der Führer gibt satte 25 km an. Spaß gemacht hat’s trotzdem und müde und erschöpft waren wir auch (zumindest Heinz und ich).

 Michaela Kastl-Bastian

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