Wildwasser-Abschlussfahrt an die Ötz

Das erste Oktoberwochenende 2021 wurde für Axel, Uwe, Timo, Thorsten, Luca und mich zum Höhepunkt der Wildwassersaison. Die gletschergespeiste Ötztaler Ache ist uns Neulingen, die letzten drei, dafür mit Niedrigwasser entgegengekommen. Das sagt mir zumindest die River-App, die ich freitags vor der Schule noch ein letztes Mal gecheckt habe. Nach der Schule laufe ich dann direkt zu Familie Trauth, wo wir dann losfahren, um bei uns zu Hause noch schnell die Boote aufs Dach zu schmeißen und Papa abzuholen. Danach geht es dann auf die Autobahn in Richtung Berge.

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Noch bevor die Sonne ganz ins Tal scheint, steigen wir auf der Oberen Ötz ein, um die erste Runde zu fahren. Durch das Niedrigwasser sind zwar keine gewaltigen Wassermassen vorhanden, allerdings gibt es auch umso mehr Steine, denen man ausweichen muss. Außerdem gibt es einige Stellen, wo es auf einmal einen halben Meter nach unten geht. So zum Beispiel am Ende des sogenannten „Sölden-Kataraktes“, dem schwersten Abschnitt der Strecke. Luca und ich wechseln uns mit dem Vornefahren ab, um zu lernen, unsere eigene Linie zu finden. Nach einigen guten Stützen und zwei Rollen geht Papa dann schließlich die Kraft aus und er muss zweimal direkt hintereinander schwimmen. Da wir erst circa die Hälfte der Strecke gefahren sind, entscheidet sich Papa, an dieser Stelle aufzuhören und oben an der Straße auf uns zu warten. Wir anderen fünf fahren dann weiter und nach ein paar Minuten scheint uns die Sonne über den Rücken und das blaue Wasser glitzert zwischen den Bergen. Die Sonne tut ganz gut, um die vom kalten Wasser frierenden Hände aufzutauen. Am Ausstieg dann Boote aufladen, Papa auf dem Heimweg aufsammeln und an den Einstieg der Unteren Vent fahren. Da die Untere Vent nochmal eine Nummer schwerer ist, bleibt neben Papa auch Axel im Auto. Gleich auf den ersten Blick sieht man, dass die Vent deutlich enger ist als die Ötz. Außerdem hat sie einige Schlüsselstellen, die stärkeres Gefälle haben. Der Adrenalinpegel ist, zumindest bei mir, ein wenig erhöht, trotzdem gibt es außer einer unproblematischen Rolle von Uwe keine weiteren Schwierigkeiten.

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Bei einem wunderbaren Abendessen werden dann auch die Kenterschulden beglichen. Danach setzen wir uns noch zu einem gemütlichen Abend im Aufenthaltsraum der Unterkunft zusammen.

Am nächsten Morgen packen wir unsere Sachen zusammen und fahren nach dem Frühstück an die Untere Ötz. Da das der belebteste Abschnitt ist, war auf dem Parkplatz auch entsprechend was los. Die einen fahren die Untere Ötz ab der Holzbrücke, die anderen trainieren für die Ötz-Trophy und fahren die Wellerbrücke-Rennstrecke oberhalb der Unteren Ötz. Timo nimmt die sehr anspruchsvolle Rennstrecke noch mit, Axel, Uwe, Luca und ich steigen danach ein, um den auch etwas schwereren Abschnitt vor der Holzbrücke noch mitzunehmen, Papa kommt dann am regulären Einstieg dazu. Die Untere Ötz ist bei diesem Wasserstand so ähnlich wie die obere, nur etwas breiter und mit weniger Gefälle. Später an der sogenannten „Constructa“, ein Schwall mit mehreren größeren Walzen wird es noch einmal spannend. Diesen Abschnitt schaffen wir allerdings ohne Schwimmer oder Rollen. Kurz danach ist dann der Ausstieg.

Jetzt noch einmal alle Boote aufs Dach und für die Heimfahrt alles gut festmachen.

Die Ötz war definitiv eine würdige Abschlussfahrt für die Wildwassersaison 2021, mit sowohl schönen Erlebnissen auf dem Wasser als auch auf festem Boden.

geschrieben von Marcel Dollt

Die fehlenden Passagen (…) könnt ihr im Jahresheft 2021/2022 nachlesen

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