Winterwanderung

Trotz oder wahrscheinlich auch wegen Corona fanden sich zahlreiche Mitglieder unseres Vereins zu der von Dietmar Hagelstein organisierten Winterwanderung rund um Frankweiler ein.

Klar, natürlich hatten wir im Vorstand im Vorfeld darüber diskutiert, ob diese Wanderung überhaupt und wenn ja, mit wievielen Teilnehmern stattfinden kann. Schließlich hat sich aber eine klare Mehrheit dafür entschieden, diese Veranstaltung durchzuführen. Zumal diese in der freien Natur stattfand und jeder Teilnehmer sich zuvor noch einmal testen würde.

Also trafen wir uns um 11 Uhr in Frankweiler am Waldparkplatz. Dass es unterschiedliche Wege zum Ziel gibt, konnten wir auf der Fahrt live erleben, da ich mit Hanne in einer zufälligen Kollone fuhr und unsere Wege sich erst teilten und dann wieder kreuzten. Am Parkplatz angekommen freuten wir uns erst einmal nach der langen Winterpause unsere Vereinskameraden wieder zu treffen. Man dürstet förmlich nach Kameradschaft und persönlichen Gesprächen.

Es war ja nicht unsere erste Tour ab Frankweiler, aber auch dieses Mal nahmen wir einen neuen Weg. Zunächst am Hardtrand entlang und mit Blick auf die Rheinebene liefen wir ein ganzes Stück bevor wir die ersten Höhenmeter erklommen.

Unser erster Halt (Wandern macht durstig) machten wir am Hubschrauber, den Dietmar extra für uns organisiert hatte (falls jemand schwächeln sollte). Nun hier wurde er noch nicht gebraucht, der Pilot hatte sowieso die Flucht ergriffen 🙂 .

Langsam ging es weiter bergauf und der Blick auf die gegenüberliegende Hangseite, die es zu erreichen galt verhieß noch einen längeren Anstieg. Langsam wurde die Puste knapp. Es fehlt einfach das Training (trüber Winter und Home Office lassen grüßen). Belohnt wurden wir dann mit einem sonnigen Plätzchen und selbst mitgebrachter Vesper am Naturfreundehaus Kiesbuckel.

Jetzt waren wir eingelaufen und nach der Mittagspause ging es frisch gestärkt erst einmal wieder 3 km bergab bis zur Dernbacher Hütte. Nun, die liegt nur kurz oberhalb des Ortes, aber mit wunderbaren Blick auf denselben. Die Hütte war geöffnet, so dass die einen den Luxus einer Toilette nutzten während die anderen sich eine frische Schorle gönnten.

Frisch gestärkt starteten wir nun zum härtesten Teil des heutigen Tages, den direkten Aufstieg zur Landauer Hütte mit einer Steigung von 7 % bis 15 %, 170 Höhenmeter auf 1,5 km (sagt meine App). Eine schweißtreibende Angelegenheit bei der doch dem einen oder anderen kurzzeitig die Puste ausging. Da hilft nur den Blick auf den Boden heften (damit man nicht ständig vor Augen hat, wie langsam man sich dem Ziel nähert) und langsam aber stetig weitergehen. Aber irgendwann war auch dieser Berg erklommen und wir konnten uns an der (allerdings geschlossenen) Landauer Hütte ein wenig an den sonnigen Tischen erholen bis auch der letzte wieder in Form war. Hier hat sich vielleicht doch der eine oder andere gewünscht, dass der Hubschrauber, der hier stand, Gäste ins Tal befördern würde. Aber die sind nur unter der Woche im Einsatz – zum Kalken der Wälder.

Also machten wir uns weiter zu Fuß auf den Weg zurück ins Tal. Allerdings führte der Weg dorthin erstmal weiter bergauf (irgendwas läuft heute verkehrt) und brachte uns zur Ringelsberger Hütte. Wir genossen noch einmal den Blick auf die Rheinebene bevor wir den steilen aber kürzeren Abstieg ins Tal wählten.

Langsam begann es zu dämmern und ein wunderschöner Tag neigte sich dem Ende zu. Erschöpft aber froh kamen wir gegen 17 Uhr wieder am Parkplatz an. Sonne und gemeinsame Stunden waren Balsam für unsere Corona geplagten Seelen gewesen. Hatte ich eigentlich erwähnt, dass es der einzige sonnige Tag unter lauter grauen Tagen gewesen war? Dietmar hat halt connections zum Wettergott. Und so freuen wir uns auf neue, alte Touren rund um Frankweiler im nächsten Jahr.

Michaela Kastl-Bastian

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