Die Werra – Paddeltour mit Hund

Es war nicht die erste Gepäcktour, die wir machten, aber so anstrengend empfanden wir bislang keine. Vielleicht vergisst man auch die Anstrengungen mit der Zeit und die anderen waren auch anstrengend gewesen.

Bernhard und Thomas hatten die Tour geplant, die Werra von Berka bis Hann.Münden. Bernhard konnte leider nicht teilnehmen, also lastete die ganze Planung und Organisation auf Thomas Schultern. Und das machte er gut. Er unterstützte uns andere Teilnehmer, wo er nur konnte. Wir anderen, das waren Brigitte und Harry, Sonja, Bettina, Michaela, Dietmar, Mechthild und ich.

Es war eine schöne Tour, die Landschaft war abwechslungsreich, mal war das Tal eng, mal weitete es sich, mal waren Kalkfelsen am Ufer, mal waren es Buntsandsteine, mal gab es Burgen und Schlösser zu sehen, mal ausgedehnte Wälder. Aber weite Teile des Nadelwaldes war geschädigt. Mal paddelten wir in Hessen, mal in Thüringen, mal genau auf der Grenze und auch in Niedersachsen. Schmucke Dörfer und Städtchen lagen auf unserem Weg. Man müsste sich viel mehr Zeit lassen, um all die Kleinode zu entdecken und erkunden zu können.

6 Paddeltage und ein Ruhetag waren angesetzt, zusammen mit der Anreise und Abreise waren wir also 9 Tage unterwegs. Die Touren waren zwischen  16 und 28 km lang. Was war also so anstrengend, kann man sich fragen. Es war das Einladen, das Ausladen und das Tragen des Gepäcks. Klar könnte  man sagen, ihr habt doch eine Gepäckfahrt gemacht. Da gehört das doch dazu! Richtig! Aber Mechthild und ich waren mit einem Canadier unterwegs, der vollgeladen war und in dem ein Hund noch war. Bei jeder Umtragestelle fast alles raus, das Boot auf den Bootswagen hieven, an die Einsatzstelle fahren, alles wieder einladen und weiter gings. Bei jeder Tagestour waren 2 Wehre dabei, die wir so umtragen mussten. Dazu kamen die Übernachtungsplätze, die Abends den ersten Teil verlangten und am Morgen den zweiten. Bei den Kanuvereinen waren die Ein-bzw. Ausstiege paddlergerecht. Bei den Campingplätzen war es äußerst mühsam. War ein Ponton vorhanden wie beim Campingplatz in Wahlhausen, so musste man die Ausrüstung über eine 10 stufige Treppe die Böschung hinaufschaffen.  In Probstei Zella fehlte der Ponton, aber eine kleine Treppe mit hoher Ausstiegstufe war vorhanden. Wir trauten uns nicht hier auszusteigen, also mühten wir uns an einem  schmalen Pfad, der zum Wasser führte, ab, die Boote und das Gepäck die Böschung hochzuwuchten. Das alles war sehr schweißtreibend.

Trotz aller Anstrengungen: schön wars. Vielleicht haben wir alles auch so gut überstanden, weil Brigitte  jeden Morgen, bevor es aufs Wasser ging, mit uns fünf Minuten Stretching machte. Vielen Dank.

Karl-Heinz Petry

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