Frühjahrsfahrt auf der Nahe 2015
Der neuen Homepage sei Dank, war unsere Anmeldung zur Frühjahrsfahrt schnell erledigt. Dann das lange Warten …Januar … Februar … März … und plötzlich ein Lichtblickt: das Forum als Plattform zum Austausch unter allen Mitpaddlern. Viele offene Fragen wie etwa zur Ausrüstung, zum Ablauf und zu Wer-fährt-wann-mit-wem, wurden so schnell und kompetent von den anderen Mitfahrer beantwortet. Und dann endlich April und eine vielversprechende Wettervorhersage fürs Wochenende.
Bis zum Freitag, den 10.4. trudelten nach und nach insgesamt 18 Kanuten – ein bunter Mix aus Anfängern und alten Hasen – auf dem Campingplatz Nahemühle, dem idealen Ausgangspunkt für ein tolles Kanuwochenende, ein.
Die Anfängerfraktion vertreten durch Carmen & Jens, Steffi, Andreas & Lucie sowie unserer kleinen Familie: Thilo, Hannes & ich. Dann die erfahrenen Paddler Rheinhard, Michaela, Sabine & Andreas, sowie Elisabeth & Bernhard mit ihrem Kanadier. Und last-but-not-least unsere „Coaches“ Peter, Gregor, Fabian & Joshua.
Bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen wurden die Boote und ihre Fahrer zum Einstieg an den Ortseingang von Kirnsulzbach chauffiert (herzlichen Dank an dieser Stelle an Steffi, die beide Tage „geshuttlet“ hat). Die Boote wurden zu Wasser gelassen und hoch motiviert, aber mit viel Respekt vor der doch recht schnell fließenden Nahe, begannen wir die erste Etappe. Unsere Coaches haben uns souverän und mit viel Fingerspitzengefühl durch die kniffeligen Passagen gelotst, sodass wir beim Pausenstopp in Hochstetten überzeugt waren, dass auch die restliche Etappe bis zum Campingplatz ein „Spaziergang“ auf leicht bewegtem Wasser werden würde.
Dass aber Wasser auch unberechenbar, extrem nass und zu dieser Jahreszeit leider auch kalt ist, spürten viele von schon uns schon kurz nach der Pause. Der Kampf um den Titel des „Kenterkönigs“ war damit eröffnet: insgesamt 9 Kenterungen, verteilt auf 6 Personen. Nach dem ersten Tag und insgesamt 13 gepaddelten Kilometern lag das Feld der Titelanwärter noch eng zusammen, ein eindeutiger Favorit war noch nicht aus zu machen.
Am Samstag hatten einige von uns die Gelegenheit, andere Boote zu testen, da aufgrund von schlechterem Wetter, Muskelkater oder ähnlichem einige die erste Etappe von Hochstetten nach Monzingen nicht mitpaddeln wollten. Auch ich ging neue Wege und tauschte mein Kajak gegen einen Platz im Kanadier an der Seite von Bernhard. Am Vortag hatte ich Elisabeth und Bernhard in ihrem Kanadier beobachtet: scheinbar mühelos und unglaublich schnell glitten die beiden übers Wasser. Dass aber auch ein Kanadier kentern kann, spürte ich schon nach kurzer Zeit am eigenen Leib – und das an genau der Stelle, an der ich tags zuvor schon im Kajak baden gegangen bin! Nach eine Pause auf dem Campingplatz (einer heißen Dusche und trockenen Kleidern) gings‘ für die meisten dann weiter nach Bad Sobernheim zum Barfußpfad. Dort warteten schon die Autos, Hänger und Fahrer. Eine beachtliche Strecke von fast 15 km wurde an diesem Tag von den allermeisten zurückgelegt.
Auch kulinarisch war das Wochenende sehr abwechslungsreich. Rollbraten mit Pommes am Freitag, Pizza am Samstag. Außerdem gab’s zahlreiche Kenterschoppen. Aber Bernhards Kenterschoppen war was ganz besonderes: bezahlt mit Euroscheinen, die am Vormittag noch in der Nahe geschwommen sind und am Abend immer noch feucht aneinander klebten und nur mit viel Fingerspitzengefühl getrennt werden konnten.
Das neue Gemeinschaftszelt wurde an diesem Wochenende ebenfalls eingeweiht. Eine tolle Sache, wenn man am Abend zusammen im Warmen sitzen und Kenterschoppen trinken kann, erzählen, trinken, … da vergeht die Zeit wie im Flug und plötzlich ist es halb zwei morgens … Dann einfach am Sonntag ausschlafen, schön frühstücken und in Ruhe abbauen. Immerhin haben wir mit 17 aktiven Paddlern von Donnerstag bis Samstag insgesamt 461 km gepaddelt.
Das Fazit der Gruppe war am Ende eindeutig: ein tolles Wochenende, das unbedingt wiederholt werden sollte.
PS: Einen Kenterkönig konnten wir am Ende schließlich doch noch ermitteln: Hannes, der jüngste Mitstreiter, der übrigens alle Etappen problemlos mitgepaddelt ist, hat mit einer zusätzlichen Kenterung das restliche Feld knapp hinter sich gelassen und somit gewonnen.
Susanne Nepf
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