Zwei Paddler, zwei Shuttle-Bunnies und ein Hund unterwegs im Altmühltal
Die Altmühl ist der zweitlängste Fluss Bayerns. Sie fließt durch den größten Naturpark Deutschlands. Unsere Tour von Pappenheim bis Beilngries verläuft im Bereich des fränkischen Juras durch ein schmales Tal mit malerischen Felsformationen und romantischer Schönheit.
Angeboten wurde die Tour von Karl-Heinz (Paddler Nr. 1) und Mechthild (Shuttle-Bunny Nr. 1). Angemeldet hatte sich Thorsten (Paddler Nr. 2) zusammen mit mir (Shuttle-Bunny Nr. 2). Und Luna war natürlich auch dabei! Trotz der geringen Teilnehmerzahl entschieden wir uns, die Tour wie geplant durchzuführen. Und so ging es am Sonntag, 6.7. los nach Pappenheim. Petrys mit ihrem Camper-Bus und wir mit unserem Kleinbus mit Einbaubett. In Pappenheim trafen wir uns auf dem dortigen Campingplatz direkt an der Altmühl gelegen. Nach Anmeldung, Aufbauen und Brötchenbestellung für den nächsten Morgen (ganz wichtig!) haben wir einen kleinen Spaziergang zur Burg Pappenheim gemacht und uns danach an die Zubereitung unseres Abendessens begeben: Chili con Carne mit Baguette. Müde von der Anreise sind wir dann alle nicht allzu spät in unsere Betten gegangen. Für mich eine kleine Premiere: es war meine 1. Nacht in unserem Bus. Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht und einem guten Frühstück ging es dann für unsere Paddler auf die Altmühl:
Paddelstrecke von Pappenheim nach Dollnstein 20,3 km
Die Etappe führt an den imposanten Kalkfelsen „12 Apostel“ vorbei. Danach folgt das Natursteinwehr Hammermühle, ebenso das Naturwehr Hagenacker. Am rechten Ufer in Dollnstein befindet sich der Campingplatz. Wir Autofahrer machten uns parallel dazu auf den Weg nach Solnhofen, wo ich das Bürgermeister-Müller-Museum, ein paläontologisches und geologisches Museum besuchte. Danach fuhren wir weiter zur Hammermühle, wo wir uns um die Mittagszeit mit den Paddlern trafen. Am späten Nachmittag dann schlugen wir unser Quartier auf dem Campingplatz in Dollnstein auf. Zum Abendessen ging es heute in den Gasthof „Zum Kirchenschmied“.

Am kommenden Morgen besorgte Thorsten die Brötchen beim örtlichen Bäcker und danach ging es wieder aufs Wasser:
Paddelstrecke von Dollnstein nach Eichstätt 18,0 km
Auf dieser Genussstrecke kann man den Burgsteinfelsen bewundern, während man die einmalige Landschaft des Naturparks genießt. Das Wehr bei der Bubenrothermühle vor Breitenfurt muss linksufrig umtragen werden, später das Rebdorfwehr jedoch rechts, genauso wie das Wehr in Eichstätt unter der zweiten Straßenbrücke. Kurz vor dem Zeltplatz in Eichstätt ist noch das Hofgartenwehr zu umheben.
Die Shuttle-Bunnies nutzten den Tag, um das Figurenfeld bei Eichstätt zu besichtigen. Es ist ein auf einer Wiese in Hanglage gelegenes Skulpturenfeld. Es besteht aus 78 größtenteils überlebensgroßen Figuren des Bildhauers und Malers Alois Wünsche-Mitterecker. Der Künstler wollte ein Mahnmal für die Ewigkeit schaffen, eine Warnung vor dem Krieg, bei dem es keine Sieger und Besiegten gibt.

Zum Abendessen gab es gegrillte Steaks und Würstchen, dazu Salate und Baguette. Unser Verdauungsspaziergang führte uns entlang der Altmühl in das schöne Städtchen Eichstätt, wo wir uns dann als Nachtisch noch eine Kugel Eis gönnten.
Am nächsten Morgen hatte Karl-Heinz „Brötchendienst“ – nur mit einem guten Frühstück kann der Tag gut beginnen! Und wieder ging es danach aufs Wasser:
Paddelstrecke von Eichstätt nach Kipfenberg 25,2 km

Diese Tour führt u.a. durch das Naturschutzgebiet Gungoldinger Wacholderheide. Wir Frauen machten einen Abstecher zum Kastell Pfünz, lateinisch Castra Vetoniana. Es ist Bestandteil des 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen Rätischen Limes. Nach einem kleinen Spaziergang rund um das Kastell fuhren wir zum Mühlenwehr nach Walting, wo wir die Paddler trafen.
Nach einer kurzen gemeinsamen Pause ging es zu Lande und zu Wasser weiter nach Kipfenberg zum dortigen Campingplatz. Nachdem wir alle dort angekommen und frisch geduscht waren, spazierten wir in den Ort, um beim „Postwirt“ leckere Pizzen und Burger zu verzehren. Eigentlich meinte Karl-Heinz nach dem Essen noch, dass er „todmüde“ sei, aber ein Espresso machte ihn wieder topfit und so spielten wir an dem Abend vor dem Schlafengehen noch ein paar Runden „Räuberromeé“.
Paddelstrecke von Kipfenberg nach Beilngries 16,6 km
Ab Kipfenberg nimmt die Altmühlströmung zu und die Landschaft wird immer romantischer: Bewaldete Süd- und Nordhänge und die Hubertusfelsen machen die Bootsfahrt zu einem besonderen Erlebnis und laden zum Genießen ein.

Wir Frauen machten uns mit Luna auf den Weg zum geografischen Mittelpunkt Bayerns oberhalb der Burg Kipfenberg. Das Landesvermessungsamt ermittelte diesen 1979 sozusagen als Schwerpunkt der Fläche Bayerns. Wir ließen die Autos stehen, machten eine kleine Wanderung rund um den Mittelpunkt und einen Abstecher zur Burg oder besser gesagt zum Burg-Café. Hier genossen wir an einem herrlichen Plätzchen im Freien unseren Cappuccino.
Zum Abendessen auf dem Campingplatz in Beilngries gabs nochmal Würstchen vom Grill und amüsante Unterhaltung durch eine anwesende Grundschulklasse, die mit den Campingplatzbesuchern ein lustiges Tauschspiel machte. Den Abend ließen wir dann mit ein paar Runden Skip-Bo ausklingen. Begleitet wurde das Ganze vom Gesang quakender Frösche.
Am Freitag fuhren wir alle zusammen mit den Autos und den Booten auf dem Dach nach Kelheim zur Befreiungshalle. Der imposante Rundbau der Befreiungshalle auf dem Michelsberg ist weithin sichtbar. König Ludwig I. ließ die Gedenkstätte für die siegreichen Schlachten gegen Napoleon in den Befreiungskriegen 1813 bis 1815 und als Mahnmal für die Einheit Deutschlands errichten. Nach einer Besichtigung und 249 Stufen hoch und wieder runter fuhren wir runter an die Donau, parkten dort und spazierten in die Innenstadt: es war Zeit für ein Mittagessen. Wir wählten dafür den Biergarten der Schneider Weisse Brauerei. „Lecker – lecker!“ sage ich nur.
Im Anschluss wanderten wir die Donau entlang Richtung Donaudurchbruch. Es war ein Teil der Strecke, die Karl-Heinz und Thorsten am morgigen Samstag vor sich hatten. Auf dem Rückweg zu den Autos wurden wir auf den letzten Metern vom Regen überrascht, der sich dann auf der Fahrt zum Campingplatz Felbermühle in Bad Gögging noch steigerte. Wir überbrückten eine halbe Stunde im Auto und dann klarte der Himmel auch schon wieder auf. Samstags stand dann also die Fahrt durch den Donaudurchbruch von Voburg bis Kelheim auf dem Programm. An der Fähre in Eining schlossen sich Florian und seine Tochter den Paddlern an. Mechthild brachte ihren Enkel David zu einem Kindergeburtstag und ich fuhr zum Weltenburger Kloster, welches direkt am Eingang des sagenumwobenen Donaudurchbruchs liegt, wo ich mich wieder mit den Paddlern traf.Genau zur richtigen Zeit für Apfelstrudel, Kuchen, Kaffee oder ein Erfrischungsgetränk. Am Ausstieg in Kelheim angekommen, fuhren wir dann wieder zusammen zum Campingplatz Felbermühle, um den letzten Abend bei leckeren Rouladen und Gemüse ausklingen zu lassen.
Am Sonntag, nach dem letzten gemeinsamen Frühstück, packten wir dann unsere Sachen zusammen und ließen die vergangene Woche Revue passieren: wir waren uns einig, es war eine tolle, erlebnisreiche Tour, sowohl für die Paddler als auch für uns Bunnies. Der Wettergott hatte es gut mit uns gemeint. Wir hatten nicht die große Hitze, die eine Woche vorher noch herrschte und wenn es mal regnete, dann nur leicht bzw. kurz.
Vielen Dank an Karl-Heinz für die Organisation, an Mechthild fürs Kaffeekochen am Morgen, an Luna, die uns Frauen immer begleitete und an alle 3 für die wunderschöne Woche.
Elke Dollt
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