Glasklares Groschenwasser
Leider konnten Michael und ich aus unterschiedlichen Gründen nicht an dem von Udo organisierten Wochenende an den südbadischen Bächen teilnehmen, über das Bettina schon berichtet hat.
Aber das Groschenwasser wollten wir uns auch nicht entgehen lassen. Dieser Altrheinarm ist wirklich faszinierend mit seinem glasklaren Wasser und seinem naturnahen Verlauf bei angenehmer Strömung. Und so haben wir uns am Sonntag Morgen gemeinsam auf den Weg gemacht, um wenigstens einen Tag mit den Tourteilnehmern zusammen auf dem Wasser zu verbringen.
Pünktlich trafen wir kurz vor der vereinbarten Zeit um 11:00 Uhr am Ausstieg Nahe der Gambsheimer Staustufe ein. Die anderen hatten das mit dem Timing nicht so gut hinbekommen, so konnten wir uns in der Zwischenzeit mit der Ausstiegsstelle vertraut machen.
Das Wetter war besser als die Vorhersage, was durch eine Blick in den Spiegel abends bestätigt wurde. Hier strahlten mich zwei rote Bäckchen an. Die mitgebrachte Sonnencreme hatte ich einfach ignoriert.
Am Einstieg angekommen mussten wir noch ein bißchen warten, denn gerade war eine Gruppe Sonntagspaddler mit ihrem geliehenen Canadier gekentert und mussten erst mal wieder an Land gebracht und getrocknet werden. Immerhin wurde es den Warteten dadurch nicht langweilig.
Dann ging es endlich los auf die große Fahrt in die badische Wildnis. Canada ist überall, habe ich manchmal gedacht angesichts der herrlichen Stille, die trotz der zahlreichen Teilnehmer herrschte. Waren das die Nachwehen vom Vorabend, die Faszination der Natur oder lag es einfach nur daran, dass wir auf der teilweise sehr schmalen und mit Baumhindernissen (hängend oder liegend) gespickten Fahrtroute immer schön einer hinter dem anderen fuhren? Wahrscheinlich war es eine Mischung von allem. Das klare Wasser dieses Altrheinarmes mit seinem weißen Sand, den hellgrünen Pflanzen ist einfach atemberaubend. Ich konnte kaum glauben, dass Uwe, der gefühlt schon sein Leben lang paddelt, noch nie dieses Gewässer befahren hat. Es war nicht das letzte Mal, wie er voller Begeisterung sagte.
Die Befahrung des Groschenwassers ist kein gemütliches Dahingleiten. Aufmerksam beobachten wir den Fluss und seine Hindernisse.
Oft gilt es aufzupassen, um nicht in den Bäumen hängenzubleiben, manchmal muss man sich druchschlängeln zwischen den liegenden Baumstämmen. Zu den natürlichen kommen die baulichen Hindernisse in Form von Brücken und Wehren. Hier staut sich das Wasser und kleine Schwälle entstehen. Manchmal musste man sogar man den Kopf einziehen. Die letzte Brücke bildetet das niedrigste Hindernis. Fast wäre Bernd ausgestiegen, aber nachdem wir alle durchgekommen waren, wagte auch er die Unterfahrung – und kam ohne Schaden auf der anderen Seite an.
Nach 4 Stunden, 13 Kilometern und einer gemütlichen Pause waren wir (leider) schon wieder am Zielort angekommen.
Tschüss Groschenwasser! Wir kommen wieder (vielleicht schon bald!)
Michaela Kastl-Bastian
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