Frühling – Sonne – Nahe

Als ich am Donnerstag mittags mit meinem Auto losfuhr zum Wochenende an der Nahe, hatte ich ein wenig gemischte Gefühle, da ich noch nicht so genau wusste, was auf mich zukommen würde. Da ich noch nicht so lange im Verein bin, hatte ich auch ein wenig Bedenken, ob ich schon gut genug paddeln kann, um mit den anderen mitzuhalten. Naja, schwimmen kann ich immerhin ganz gut, was ich auch unter Beweis stellen konnte. Die Wettervorhersage für das Wochenende war sehr vielversprechend, worauf ich mich entschied im Zelt zu schlafen, auch wenn es über Nacht bestimmt kalt werden würde.


Als ich auf dem Campingplatz  ankam, waren die ersten schon da und ich konnte bei bestem Wetter und mit interessierten Zuschauern mein Zelt aufbauen. Danach ließen wir es ruhig angehen, bauten das Gruppenzelt auf und richteten alles ein. Nach dem Einkaufen wurde gegrillt und wir saßen noch in gemütlicher Runde zusammen.

In der Nacht wurde ich mehrmals von lautem Vogelgezwitscher einer Nachtigall geweckt, die anscheinend direkt hinter meinem Zelt diskutierte. In dieser Lautstärke hatte ich das bisher noch nie erlebt. Ich fragte mich schon, ob das nur Einbildung war, aber jeder, der am nächsten morgen beim Frühstück erschien, beschwerte sich, dass er wegen des Vogelgezwitschers schlecht geschlafen hatte.

Der Morgen begann mit Sonnenschein zum Frühstück. Gegen Mittag kamen noch weitere Mitpaddler an. Heute wollten wir vom Campingplatz aus Richtung Bad Sobernheim fahren. Ich entschied mich unterhalb des Wehres am Campingplatz einzusteigen, um nicht gleich im Wasser zu landen. Die meisten fuhren natürlich das Wehr gleich mit. So ging es dann in der Gruppe los, für mich meine ersten Meter im leichten Wildwasser, was zwar richtig Spaß machte, aber meine volle Konzentration forderte. Immer wenn sich die Gruppe hintereinander aufreihte, wusste ich, dass eine anspruchsvollere Stelle kam. Es war aber immer jemand in der Nähe, der mir Tipps gab wie man diese Stelle am besten meistert. Und mit der Zeit konnte ich diese Tipps auch immer besser umsetzen. Es kam natürlich wie es kommen musste und im ersten stärkerem Querwasser kippte ich das erste Mal um. Aber auch hier waren immer gleich helfende Hände zur Stelle, die mir halfen das Boot auszuleeren und wieder einzusteigen. Das erste Wehr war für mich ein wirklich eindrucksvolles Erlebnis: wenn das Wasser immer ruhiger wird, man die Abrisskante kommen sieht und nur das Rauschen hört. Hier wurde wieder der beste Weg nach unten gesucht und einer nach dem anderen meisterte diese Stelle. Naja nicht alle. Ich war von meinem ersten Wehr so eingenommen, dass ich unten dann doch wieder das Boot ausleeren und neu einsteigen musste. Zur Freude der anderen, die mir von der Tradition des Kenterschoppens berichteten. Danach ging es weiter flussabwärts. Beim nächsten Wehr schaffte ich es tatsächlich, das Wehr durch zu fahren. Was für ein tolles Gefühl. Wir paddelten bis Staudernheim (10km), wo wir von Matthias und Dietmar abgeholt wurden.


Auf dem Campingplatz konnten wir dann bei bestem Wetter unsere Sachen zum Trocknen aufhängen. Gegen Abend machte sich noch mal eine kleine Gruppe auf, um am Wehr vom Campingplatz noch ein wenig zu paddeln und ich nutzte natürlich die Chance, um noch ein wenig zu üben und Erfahrung zu sammeln. Tatsächlich klappte es auch dank vieler Tipps immer besser und machte natürlich auch richtig viel Spaß. Als wir zurück kamen stand Dietmar schon am Grill (unter Beschuss von explodierenden Bauchscheiben) und es gab schon bald die ersten Steaks. Danach saßen wir noch gemütlich erst vor und dann im Mannschaftszelt zusammen. In dieser Nacht war die Nachtigall zum Glück weiter gezogen und so kam Albert in den Genuss ihres nächtlichen Gesangs.

Am nächsten Morgen wurde wieder im Sonnenschein vor dem Zelt gefrühstückt und die Abfahrt nach Fischbach geplant. Von dort ging es dann mit einer richtig großen Gruppe von 18 Paddlern los Richtung Campingplatz (20km). Das tolle Wetter und der gute Wasserstand der Nahe ließen nichts zu wünschen übrig.

Tatsächlich habe ich dann im Lauf des Tages auch endlich mal was von der Landschaft gesehen und war nicht mehr ganz so verspannt beim Paddeln. Es gab immer wieder Abschnitte, wo man sich treiben lassen konnte und Abschnitte, die ein wenig mehr Bewegung im Wasser hatten und natürlich auch die Abschnitte, in denen ich mein Boot ausleeren musste, was bei dem tollen Wetter überhaupt nicht schlimm war. In Kirn machten wir dann mittags Rast und jeder konnte sich stärken und Sonnencreme war auch sehr gefragt. Danach ging es weiter bis zum Campingplatz, den wir gegen halb drei erreichten. Da das Wetter so schön war, fand sich noch eine Gruppe, die nach einer gemütlichen Pause noch weiter fahren wollte bis nach Bad Sobernheim(8 km). Da Sabine am Platz blieb, konnte Wilma mit Uwe im Zweier fahren und Wildwasser Eindrücke sammeln. Da wir die Strecke gestern schon gepaddelt hatten, war ich schon etwas entspannter und tatsächlich schaffte ich alle Hindernisse ohne zu kentern.

Wir fuhren bis zum Barfußpfad, wo ein Teil der Gruppe noch dem Biergarten einen Besuch abstattete. Nachdem alle wieder auf dem Campingplatz waren und auch die Zwiebeln fürs Abendessen in einer Blitzaktion geschnitten wurden, ging es zum gemütlichen Teil des Tages über und es gab Käsespätzle und Salat zum Abendessen. Eine tolle Idee, die ich so auch noch nicht erlebt hatte. Danach saßen wir wieder in gemütlicher Runde zusammen und es wurden auch die ersten Bilder des Tages gezeigt.

Am Sonntagmorgen fand sich noch eine Gruppe, die das tolle Wetter nutzen wollte, um noch einmal eine kleine Tour zu machen. Heute ging es von einer Parkbucht bei Hochstetten bis zum Campingplatz (7 km). Die Fahrt bei dem fast sommerlichen Wetter machte richtig gute Laune. Am Campingplatz stiegen wir nicht gleich aus, sondern nutzten noch das Wetter, um am Wehr ein wenig mit den Booten zu spielen. Wieder am Platz, hatte die Sonne alles super getrocknet, so dass wir mit dem Packen beginnen konnten.

Es war eine wirklich tolle Fahrt die viel Spaß gemacht hat. Danke noch mal an Peter, der das ganze organisiert hat.

Stefan Adam

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Posted in Allgemein, Berichte, Wildwasser