Schnupper-Wanderpaddeltour auf dem Rhein

In Februar, an einen dunklen, kalten Tag haben Martin und ich überlegt die Tour für Wanderpaddler-Einsteiger anzubieten.  Mit Temperaturen von 40 Grad hatten wir aber nicht gerechnet. Da aber auf den dicken Schlafsack und Wollsocken definitiv verzichtet werden konnte, haben alle ihre Sachen in den Booten gut verstaut bekommen (einer der größten Hürden beim Wanderpaddeln).

Tommy, Ralf, Xenia, Holger, Dietmar, Renata, Martin und ich paddelten am Samstag um 9 Uhr vom Bootssteg los. Mit Zunahme der Kilometer kamen die ersten Kommentare, weiter als hier war ich noch nicht. Erster Halt war am Strandbad in Mannheim.

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Hier machten wir im Schatten Pause, stärkten uns und gingen Baden. Als Xenia von einer Wespe gebissen wurde, hatte Dietmar sogleich ein Kühlakku zur Hand und Xenia ging es nach kurzer Zeit wieder besser.  Dann ging es weiter durch Ludwigshafen/Mannheim und an der BASF vorbei. Am Ende der langen Geraden, vor der Brücke legten wir die nächste Pause ein und kühlten uns im Wasser. Hier war erheblich mehr Strömung als am Strandbad. Weiter gings zum Übernachtungsziel DKV-Station Wassersportfreunde Worms. Nach dem Anlegen am hohen Steg mussten alle Boote mit Ladung noch eine lange Treppe hinaufgetragen werden.

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Nach 56 Paddelkilometern und über 35 Grad war jetzt auch der letzte platt. Durch Zufall hat uns der Bootswart empfangen und war sehr um uns bemüht: Die Sanitäranlagen können mit einem Zahlencode geöffnet werden und die Anmeldung erfolgt nicht mehr über die Gaststätte, sondern über den Verein. Neuigkeiten (z.B. Befahrbarkeit Michelsbach wurden ausgetauscht). Die Pflege der Kontakte zu anderen Vereinen ist einer der wesentlichsten Aspekte beim Wanderpaddeln. Nachdem alle Zelte standen, alle geduscht waren und das Essen im Biergarten der Gaststätte auf dem Tisch standen, war die Welt wieder in Ordnung.

Am nächsten Tag durften wir Tisch und Stühle vom Vortag für das selbst mitgebrachte Frühstück so nutzten. Allerlei Leckeres kam da zum Vorschein und Martin und ich sollten noch weiter staunen, was sich so in den Booten verbarg. Frisch gestärkt ging es wieder in die Boote. Plötzlich beim Einsteigen „zack“ war das Paddel von Dietmar in zwei Teilen. Die Metallkante des Steges wurde dem Paddel zum Verhängnis. Dietmar fluchte und Martins und meine Gedanken rotierten (alle bleiben in Worms, ein Teil bleibt in Worms, wen können wir anrufen für den Bootstransport) In dem Moment meinte Holger lässig, ah, ich muss da mal unten in meinem Boot gucken und zog ein Notpaddel hervor –die Rettung- . Man lernt beim Wanderpaddeln nie aus und nächsten Mal geht unser Vereinsnotpaddel mit auf die Tour.

Die Landschaften glitten an uns vorüber und mit genug Wasser und Kopfbedeckung trotzen wir der Sonne und den Kilometer. Am Kühkopf (bei Pfungstadt) hatten wir eine Kiesbank für uns allein, was besonders unseren Hund Merlin sehr freute, der konnte sich dann mal wieder so richtig austoben. Dann ging es weiter, da wir noch immer viele Kilometer vor uns hatten. Eine zweite Pause gab es dann noch am Nonnengrund. Vor dort sind es nur noch wenige Kilometer und am städt. Campingplatz Mainz erreichten wir unser Ziel. Wir nutzten den Steg des Rudervereines. Die Mitglieder waren sehr freundlich. Wir durften ihr Gelände zum Boote laden benutzen und sie haben uns spontan ihre sanitären Einrichtungen für das Umziehen zur Verfügung gestellt.

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Tommy, Ralf und Martin hatten bereits am Freitag die Autos und Hänger nach Mainz gefahren. Zurück in Germersheim ist ein Teil noch in die Rhenania um den Abend ausklingen zu lassen.

Ich bin sehr glücklich auf der Tour wieder auf so viele herzliche Menschen von anderen Vereinen gestoßen zu sein. Neben der sportlichen Herausforderung auch lange Strecken bei allen Wetterlagen zu meistern, ist dies das Wesentliche was für mich das Wanderpaddel ausmacht.

Ilka Döringer

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