Paddeltour Groschenwasser und Untere Ill

Das Planungsgremium hatte für das Wochenende vom 23.8. – 25.8.2024 eine tolle Idee: Paddeln auf dem wunderschönem Groschenwasser und auf der Unteren Ill. Es hatten sich 8 Paddler dafür begeistern können. Planer der Tour war unser Bernhard. Eine Woche vor der Tour trafen sich die Teilnehmer zur Besprechung im Bootshaus. Nachdem alles in allen Einzelheiten besprochen war, wurde das wichtigste geklärt: das Essen. Wir hatten beschlossen ganz auf Selbstversorgung zu setzen. Leider erfüllten sich unsere Männerträume nicht: Grillfleisch in allen Variationen. Es wurde auf die Kraft von Gemüse in Form von Ratatouille am Freitag und Spaghetti mit Tomatensoße (Hackfleischeinlage wurde vom Verfasser überhört) am Samstag gesetzt. Und so ging es am Freitagnachmittagmittag los. Nach 82 km trafen die ersten auf dem Gelände des DJK Sasbach-Freistett (48.690262°,7.939080°) ein.

Freundlicherweise gestattete der Verein uns die Benutzung des Geländes zum Aufstellen der Zelte und der anderen Fahrzeuge. Auch die Räumlichkeiten des Vereinsheimes durften im vollen Umfang genutzt werden. Insbesondere der Kühlschrank mit herrlich kühlem Bier.

Nachdem alle Zelte aufgebaut und alle Fahrzeuge ihren Platz hatten, wurde das Abendessen vorbereitet. Grünzeug wurde geschnippelt und zerteilt und bald brodelte eine leckere Suppe im Topf. Bernhard beschloss, das Ratatouille zu verfeinern und in seinem Topf schmorte eine fleischige Alternative. Plötzlich zauberten noch andere Teilnehmer irgend etwas Fleischiges aus ihren Taschen und schon bruzelte eine leckere Ratatouille-Verfeinerung im Topf. So macht vegetarisches Essen Spaß.

Samstag, 24.08.2024

Tour: Groschenwasser (Auenheimer Altrhein) Einstiegstelle: Auenheim Sportplatz, 48.608623°, 7.829253°, (21 km),Ausstiegsstelle: 48.690262°,7.939080°, Wassersportgemeinschaft Sasbach – Freistätt

Am Samstag nach dem Frühstück ging es endlich auf`s Wasser. Bei schönem Wetter paddelten wir von der Einstiegsstelle am Auenheimer Sportplatz, über den Alter Prestelsee, in das Groschenwasser.

Wie immer, wenn wir das Groschenwasser paddeln, fühlten wir uns manchmal weit weg von der Zivilisation in den Amazonas versetzt. Eine schöne Illusion. Nur ein paar Baumreihen links und rechts, waren wir von Ackerflächen, Klärwerk und sonstigen zivilisatorischen Errungenschaften der Menschheit entfernt.

Aber schön ist es trotzdem, was man nur aus Sicht eines Paddlers erleben kann. Der Wasserstand kann sich über das Jahr sehr ändern. Deshalb ist bei der Unterquerung der zahlreichen Brücken Vorsicht geboten. Im Vorjahr musste einer unserer Paddler an einer Brücke seinen Blutzoll zahlen. Doch dieses Jahr ging alles gut, kein Blutstropfen musste dem Wassergott geopfert werden. Einzig die Verblockungen durch Bäume und Äste, die quer über dem Gewässer lagen, bereiteten manchmal Probleme. Es gab keine Kenterungen, aber einige unfreiwillige unterhaltsame Darbietungen.

Am Ende der Tour paddelten wir den Rhein entlang, in den Kiesgruben-See, direkt zur Anlegestelle vor unserer Unterkunft DJK Sasbach-Freistett. Die Autos an der Einsatzstelle wurden geholt und der entspannende Teil des Tages begann mit einem schönen kühlen Bier oder anderen Getränken (auch gerne Essigbrühe von den eingelegten Pfefferonen). Auf dem Speiseplan stand diesmal Spaghetti mit Tomatensoße oder alternativ mit Bolognese.

Sonntag, 25.08.2024

Tour: Untere Ill, 35 km, Einstiegstelle: Kehler Paddlergilde E.V, Hafenstraße 6, 77694 Kehl, 48.578597°, 7.803454° , Ausstiegsstelle: Wassersportgemeinschaft Sasbach – Freistätt, 48.690262°,7.939080°

Da heute eine Tour von ca. 35 km anstand, versuchten wir früh in die Gänge zu kommen.

Der Zeitplan konnte zwar nicht ganz eingehalten werden, aber irgendwann standen wir dann doch vor dem Tor der Kehler Paddlergilde. Tor geschlossen! Ratlosigkeit machte sich breit.Ein Satz über das Tor und 10 Minuten später war alles geklärt. Wir waren doch etwas zu früh, die Leute waren noch beim Frühstück.

Die Boote wurden abgeladen und erfahrene Prozessoptimierer-innen gaben Anweisungen wie die verlorene Zeit wieder aufgeholt werden konnte. Damit waren andere erfahrene Prozessoptimierer nicht einverstanden, was zu weiteren Diskussionen und damit Zeitverlusten führte. Nach so einem hitzigen Disput hilft am besten ein kühles Bad, dachte sich eine Paddlerin und nahm das Einsteigen ins Kajak wahr, um sich elegant ins kühle Nass gleiten zu lassen. Irgendwann saßen alle in ihren Booten und es wurde endlich Richtung Straßburg losgepaddelt.

Nach einem km auf dem Rhein paddeln, der sich hier im Vergleich zu unserem Rhein in Germersheim eher wie ein See anfühlte, gelangten wir in den Kanal, der durch Straßburg führt. Vorbei an der prachtvollen Russisch-orthodoxen Kirche, näherte sich plötzlich ein riesiges Kreuzfahrtschiff.

Als wir näher kamen, entpuppte sich das vermeintliche Schiff als die beeindruckende Glasfassade des Europäischen Parlaments. Die Ansicht war einige Fotos wert.

Nach gefühlten 1000 Fotos setzten wir die Fahrt fort. Bernhard gönnte uns etwas Vergnügen und wir durften ein Wehr mittels Bootsrutsche herunter sausen. Mit viel Spaß, den man nicht jedem ansah, kam jeder glücklich unten an.

Nicht lange, und das nächste Hindernis war zu überwinden, wieder ein Wehr, aber diesmal ohne Bootsrutsche. Unsere Wildwasserspezialisten prüften die Lage und beschlossen, dass unsere Gruppe das Wehr hinunter paddeln kann, ohne in eine gefährliche Walze zu geraden. Tatsächlich schafften es alle Paddler, ohne einen einzigen Schwimmer, das Wehr herunter zu rutschen.

Jetzt waren wir auf der Ill und der gemütliche, aber auch lange Teil der Tour begann. Das Gewässer schlängelt sich von nun an ca. 30 km durch Wald, Wiesen und Feld bis zum Rhein.

Nach einigen Stunden und über der Hälfte der Tour haben wir dann endlich einen Rastplatz gefunden. Brotzeit und Zeit die Blasen zu versorgen. Zumindest bei mir. Die Blasen an den Händen waren schnell versorgt. Leider gab es hier keine Toiletten. So mancher wünschte sich, dass wir so was wie ein Toiletten-Kajak dabei hätten.

Nach einer ausgiebigen Pause gingen wir den Rest der Strecke an. Die Fahrt führte durch üppige Uferbewachsungen, die den Eindruck eines wilden ursprünglichen Flusses erweckten. Das letzte Stück führte am Rhein entlang. Dann ein Stück über den Rhein in den Baggersee und schon waren wir fast auf unserem Lagerplatz.

Nachdem die Autos vom Ausgangspunkt geholt waren, wurden leckere Spaghetti mit Tomatensoße gekocht. Spagetti gehen nach einem anstrengenden Paddeltag immer.

Am Sonntag wurde alles verpackt und die Heimreise angetreten.Wie immer, wenn wir als KSC unterwegs waren, hatten wir sehr viel Spaß. Ein großes Lob an den Organisator Bernhard, es war perfekt. Danke auch an den DJK Sasbach-Freistett, der uns sehr günstig das Camping-Gelände zur Verfügung gestellt hat (7 Euro pro Person) und wir das Vereinsheim nutzen konnten. Danke auch an den Wettergott, für das schöne Wetter.

Dietmar Hagelstein

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